Meilenstein für das Ballsportzentrum erreicht

Wie alles begann und eine Betrachtung zum aktuellen Stand:

Wir schreiben das Jahr 2015 – die Sportstättenleitplanung wurde überarbeitet und der Bedarf für ein Ballsportzentrum festgestellt. Das geschah in einer absolut angespannten Haushaltssituation, welche keine Spielräume für große Investitionen in unserer Infrastrukturen zu ließ. Glück im Unglück, 2016 fließen Fördermittel über das Programm „Brücken in die Zukunft“ auch nach Zwickau.

Wie sinnvoll damit umgehen?

Das kommt immer auf den eigenen Blickwinkel und ist von den Mehrheitsverhältnissen im Stadtrat abhängig.

Unsere Fraktion sah für das Ballsportzentrum eine Priorität und stellte den ANTRAG:

AN/005/2016

Priorisierung Ballsportzentrum Neuplanitz

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Der Bau des Ballsportzentrums Neuplanitz erhält in der Sportstättenleitplanung höchste Priorität und ist in die Haushalte ab dem Jahr 2016 einzuordnen. Der Bau der Sporthalle am Biel sowie die Instandsetzung des Turnerweges werden zurückgestellt und die dafür vorgesehenen Mittel im Haushalt freigegeben.

2. Der zur Ratssitzung am 24.09.2015 zurückgestellte Grundsatzbeschluss zum Ballsportzentrum Neuplanitz (BV/160/2015) ist in einer Weise umzusetzen, dass der Schulsport des Clara-Wieck-Gymnasiums ohne Einschränkungen in diesem Hallenkomplex durchgeführt werden kann.

3. Über den Bau einer eigenen Sporthalle für das CWG ist nach Fertigstellung des Ball-

sportzentrums Neuplanitz unter Berücksichtigung des dann tatsächlich gegebenen

dauerhaften Bedarfs an Hallenkapazitäten durch den Stadtrat neu zu befinden.

Begründung:

Die angespannte Haushaltssituation der Stadt Zwickau erfordert vom Stadtrat, Möglichkeiten für Sparmaßnahmen zu finden. Es wurde mehrfach im Stadtrat der Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass das Clara-Wieck-Gymnasium eine ordentliche Sportstätte für ihren Unterricht erhält. Wir wollen diesen Wunsch mit dem vorliegenden Antrag gern erfüllen, die Belange anderer Schulen und des Vereinssports aber nicht vernachlässigen.

Während die bisher geplante Zwei-Felder-Sporthalle einzig dem Unterricht des CWG zur Verfügung stehen würde, ist das Ballsportzentrum für insgesamt 10 Vereine sowie 3 Schulen geplant, von denen eine das CWG ist. Es gibt hier also eine nicht notwendige Redundanz. Der Bau der Sporthalle am Biel würde die Stadt mindestens 2,4 Millionen Euro kosten, die an anderer Stelle derzeit wesentlich dringend gebraucht werden.

Durch die Konzentration auf zunächst nur eine Großsportstätte wird deren zeitnaher Bau gesichert, was sowohl den Interessen des CWG als auch denen der anderen Schulen und Vereine entspricht. Einziger Nachteil für die Schülerinnen und Schüler des CWG wäre ein um ca. 4 Minuten längerer Anmarschweg. Die Anzahl an Straßenkreuzungen sind gleich, wobei die stärker befahrenen Straßen mit Ampeln ausgestattet sind.

Wir wollen den Bau einer eigenen Sporthalle für das CWG jedoch nicht dauerhaft ausschließen, was in Beschlusspunkt 3 zum Ausdruck kommt. Derzeit muss aber angesichts der prekären Haushaltslage eine Prioritätensetzung erfolgen, die trotz knapper Mittel zu einer Verbesserung der Situation für möglichst viele Sporttreibende führt.

Tristen Drechsel

Fraktionsvorsitzender

Dieser Antrag wurde vom Stadtrat abgelehnt. Im Ergebnis der zur Verfügung stehenden Förderkulisse „Brücken in die Zukunft“ wurde das Ballsportzentrum nicht bedacht. Damit begann, dass nun über mehr als 8 Jahre dauernde Dilemma mit unserem Sportzentrum in Neuplanitz.

 

Damit wieder etwas Bewegung in die Sache kommt, stellten wir unseren nächsten Antrag zum Thema am 25.03.2023.

Antrag

für die Stadtratssitzung am 25.03.2021

Änderung des Grundsatzbeschluss Sanierung und Erweiterung Ballsportzentrum Neuplanitz

Der Stadtrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt bis zur Stadtratssitzung am 27.05.2021 einen geänderten

Grundsatzbeschluss zum o.g. Projekt vorzulegen.

Begründung:

Der Handlungsauftrag für die Verwaltung lt. Beschluss BV/031/2017 vom 23.02.2017 entspricht nicht mehr den objektiven Gegebenheiten.

Auf Grund dessen, dass die prognostizierten Kosten dramatisch gestiegen sind und die Notwendigkeiten sich zugespitzt haben, macht sich eine Aktualisierung des „Grundsatzbeschluss Sanierung und Erweiterung Ballsportzentrum Neuplanitz“ dringend notwendig.

Christopher Kühn

Fraktionsvorsitzender

Dieser Antrag wurde von uns auf Grund der von der Verwaltung vorgelegten neuen Verwaltungsvorlage zum Neubau des Ballsportzentrum zurück gezogen, weil wir mit der Beschlussvorlage unser Anliegen für erfüllt sehen.

Der letzte Beschluss zum Projekt:

Sitzung des Stadtrates, 27.05.2021, aus der Niederschrift öffentlich.

Beschluss

1. Auf Grundlage des Grundsatzbeschlusses „Sanierung und Erweiterung Ball-

sportzentrum Neuplanitz“, BV/031/2017, wird der Umsetzung des Bauab-

schnittes 1 zur „Erweiterung des Ballsportzentrums Neuplanitz“ zugestimmt.

Die Erweiterung besteht aus einem Hallenneubau für den Breiten- und Schul-

sport und ist für eine bundesligataugliche Nutzung durch den Handballsport

ausgelegt.

2. Den voraussichtlichen Gesamtbruttoausgaben in Höhe von ca. 17.549.000 EUR

(entspricht bei 70 % Vorsteuerabzug ca. 15.587.000 EUR Nettoausgaben), be-

stehend aus ca. 6.200.000 EUR Fördermitteln und ca. 9.387.000 EUR kommu-

nalem Eigenanteil (netto), wird vorbehaltlich der Bewilligung der Fördermittel

in genannter Höhe zugestimmt.

3. Mit der gesamten Projektdurchführung „Neubau einer für den Handballsport

bundesligatauglichen Sporthalle in Neuplanitz“ ist die Gebäude- und Grund-

stücksgesellschaft Zwickau mbH (GGZ) beauftragt (BV/153/2017).

Der Wertumfang der Beauftragung wird entsprechend den Gesamtkosten lt. Punkt 2 angepasst. Nach einer Erteilung der Fördermittelzusage werden der Bau- und

Verkehrsausschuss und der Finanzausschuss mit dessen Ergebnis und in Folge

regelmäßig über den Stand und die Kostenentwicklung befasst.

Namentliche Abstimmung

26 Ja-Stimmen

12 Nein-Stimmen

5 Enthaltungen

 

Aktueller Stand

Am 11.05.20224 wurde erfreulicherweise der Fördermittelbescheid vom Ministerpräsidenten überreicht.

Mit dem Erhalt des Fördermittelbescheid für das Ballsportzentrum in Neuplanitz ist damit ein bedeutender Meilenstein erreicht.

Es ist verständlich, dass trotz der Freude über die Fördermittel auch Sorgen und Fragezeichen bezüglich der Umsetzung des Beschlusses bestehen, insbesondere wenn die Mittel möglicherweise nicht ausreichen und die Sanierung der alten Halle noch unklar ist.

Es ist trotzdem wichtig anzuerkennen, dass solche Infrastrukturprojekte oft auf die Zusammenarbeit verschiedener Akteure angewiesen sind und dass Fördermittel eine entscheidende Rolle spielen, um solche Vorhaben umzusetzen.

Es ist ein positiver und konstruktiver Ansatz erforderlich, um die gesteckten Ziele zu erreichen, trotz der Herausforderungen. Deshalb gilt es weiterhin offen und transparent über den Fortschritt des Projekts zu kommunizieren und die Unterstützung der beteiligten Akteure zu erhalten, um letztendlich eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.

Ich denke, wir als Bürger für Zwickau haben unseren Beitrag geleistet und werden das auch in Zukunft tun. Es war richtig, dass unsere Fraktion eine klare Position bezogen hat das Ballsportzentrum voranzutreiben.

Tristan Drechsel