Kommentar zum Presseartikel – 18. Mai 2024, Zwickauer Zeitung
Wahlwerbung: „Landratsamt rüffelt OB Arndt“


Auf meinem gestrigen Kalenderblatt stand ein Zitat von Goethe: „Was nicht umstritten ist, ist auch nicht sonderlich interessant.“ Das passt irgendwie …
Nach BSW und SPD profitieren nun auch die Bürger für Zwickau (BfZ) von der medialen Aufmerksamkeit. Dafür können sie sich bei den Akteuren bedanken.
Nach dem misslungenen Oberbürgermeisterwahlkampf 2020 hätte die CDU begreifen können, dass persönliche Angriffe von den Wählern übel genommen werden. Man kann sich nur wundern, was jetzt wieder losgetreten wurde.
Constance Arndt ist Kandidatin für den Kreistag und hat das Recht, sich am Wahlkampf zu beteiligen. Außerdem hätte sie auf der Liste der BfZ für den Stadtrat kandidieren können, denn ein Hinderungsgrund wird erst nach der Wahl festgestellt. Das hätte richtigerweise ein „Geschmäckle“ gehabt. Aber doch nicht, wenn die Oberbürgermeisterin als Vereinsmitglied auf ihrem privaten Account Vorstellungen und Aktionen von anderen Vereinsmitgliedern teilt. Das soll Wahlbeeinflussung sein? Lächerlich und grotesk für die Beschwerdeführer, weil sie selbst die Neutralitätspflicht in Perfektion verletzen.
Die Doppelmoral zeigt sich darin, dass der Sprecher des Landkreises, selbst Stadtratskandidat, in der Presse zitiert wird. Ebenso das Foto, auf dem Landrat Michaelis mit CDU-Kandidaten posiert und sein Beitrag im Kreistagsflyer, wo er für seine CDU-Kandidaten mit Unterschrift wirbt. Da greift man sich doch an den Kopf.
Dieses Geplänkel beantwortet die Frage, wem kann man es zutrauen, gute Sacharbeit für Zwickau zu leisten.
In diesem Zusammenhang kommt mir der Bibelvers: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen…“ in den Sinn.
Für mich machen die Bürger für Zwickau keine Wahlwerbung, sondern stellen sich vor und bieten der Bürgerschaft an, sich auch in den nächsten fünf Jahren um die Belange der Stadt zu kümmern, wie sie es in den letzten zehn Jahren erfolgreich getan haben. Dafür engagieren sich erfreulicherweise viele Bürgerinnen und Bürger und verlassen nicht die Sachebene.
Tristan Drechsel