UPDATE 06.11.2023 Radio Zwickau schreibt dazu am 05.11.2023:
Klarheit über RAW-Wasserturm-Zukunft spätestens im Frühjahr
Der zerlegte Wasserturm vom ehemaligen RAW-Gelände in Zwickau-Marienthal beschäftigt die Denkmalschützer. Der Turm gehört dem Freistaat. Nachdem er 2019 dem JVA-Neubau weichen musste, liegen die Einzelteile eingezäunt neben der Gefängnismauer. Jetzt kommt offenbar Bewegung in die Sache.
Kürzlich gab es einen Vor-Ort-Termin, wie aus dem Rathaus auf Nachfrage unseres Senders mitgeteilt wurde. Demnach werden Denkmalschutzbehörde und zuständiges Landesamt den Staatsbetrieb SIB per Bescheid auffordern, innerhalb von sechs Monaten ein Konzept vorzulegen, wo der Wasserturm wieder aufgestellt werden kann und wie er dort hinkommt. Auch muss der Staatsbetrieb die Konservierung des Baudenkmals aus dem Jahr 1907 veranlassen. zum Artikel von Radio Zwickau
Noch keine Pläne für Wasserturm
Der 1907 errichtete Wasserturm wurde denkmalschutzgerecht zerlegt. Seitdem liegen die Metallteile am Rande der JVA-Baustelle. Zur Nutzung gibt es noch keine Pläne.
Zwickau – Die Zukunft des Wasserturms, der einst auf dem Gelände des Reichsbahnausbesserungswerkes Zwickau (RAW) stand und dort jahrzehntelang seinen Dienst verrichtete, ist weiter ungewiss. Seit der Freistaat Sachsen 2013 das Areal für den Bau des Großgefängnisses kaufte und 2019 das denkmalgeschützte Bauwerk demontieren ließ, liegen die nummerierten Metallteile am Rande des Baufeldes. „Der Wasserturm befindet sich weiter an seinem Einlagerungsort“, sagt Alwin-Rainer Zipfl, Pressesprecher des Sächsischen Staatsbetriebes Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf Anfrage der „Freien Presse“. Über das weitere Vorgehen fänden derzeit Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde statt.
Bisher sind alle Ideen, den 32 Meter hohen Turm mit seinem Kugelbehälter an anderer Stelle wieder aufzubauen, gescheitert. Unter anderem hatte der Glauchauer Verein IG Traditionslok 583047 Interesse angemeldet das technische Denkmal auf seinem Gelände aufzubauen und funktionsfähig zu halten. Das Landesamt für Denkmalpflege hatte dazu Gespräche mit dem Verein geführt, die jedoch abbrachen. „Seitdem haben wir das Thema nicht intensiver bearbeitet“, hatte der Vereinsvorsitzende Sebastian Liska bereits 2021 gesagt. Die Idee, den Wasserturm auf dem Vorplatz des Zwickauer Hauptbahnhofes aufzubauen, wurde von der Stadtverwaltung abgelehnt. Die Metallkonstruktion sei zu groß und würde den Platz dominieren. Außerdem sind die Planungen für den Umbau des Platzes noch immer nicht abgeschlossen. Auch der Vorschlag den Turm auf dem RAW-Gelände zu belassen und vor der ehemaligen Lehrwerkstatt aufzustellen, wurde nie weiterverfolgt.
2022 tauchte bei einer Informationsveranstaltung der Wasserturm auf einem Modell vor dem Gefängnis stehend auf. „Nähere Informationen dazu gab es nicht“, sagte Stadtrat Tristan Drechsel (BfZ). Auch beim Richtfest im Oktober 2022 hat sich niemand zum Wasserturm geäußert. Drechsel hat jetzt nach dem Sachstand gefragt. Auf eine Antwort wartet er noch.
Inzwischen hat sich die Natur das eingezäunte Areal rund um den zerlegten Wasserturm zurückgeholt. Der Zustand der Metallkonstruktion sei unverändert, heißt es aus dem SIB. Neue Schäden seien nicht festgestellt worden. „Von Diebstählen ist uns nichts bekannt“, sagt Zipfl. |nkd